Nachteil #4 - Nachhaltige ETFs haben viel höhere Produktkosten
Dieses Argument lässt sich so zusammenfassen:
"Nachhaltige ETFs sind "teurer" als reguläre ETFs, da das Erstellen und Aktualisieren von nachhaltigen Aktienindizes viel komplizierter ist. Außerdem befindet sich weniger Geld in nachhaltigen ETFs, wodurch die Fixkosten des ETF Anbieters auf weniger Investorinnen verteilt werden und somit stärker ins Gewicht fallen."
Ja, das ist korrekt - bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die jährliche Gesamtkostenquote (=Total Expense Ratio; TER) von nachhaltigen ETFs wirklich höher ist. Meiner Meinung ist dieser Unterschied jedoch überschaubar: es gibt bereits nachhaltige Aktien ETFs auf z.B.: den MSCI World SRI welche mit einer TER von 0,2% nur geringe Unterschiede zu den üblichen ETFs aufweisen.
Was bekommt man für den höheren Preis?
Dafür hat man dann aber auch ein Investment, welches besser zu den eigenen Vorstellungen passt und diesen Preisunterschied muss es den InvestorInnen dann letzten Endes einfach wert sein.
"Ich persönlich bin mir der höheren Kosten bewusst und nehme diese gerne in Kauf, da ich dafür ja auch ein für mich besser passendes Produkt erhalte." - Häufige Meinung von InvestorInnen bei diesem Kritikpunkt.
Optimierungen: Brokerwahl wichtiger als ETF Kosten
Zudem sollte man auch erwähnen, dass dieser Unterschied nur wenige Zehntel Prozent ausmacht. Üblicherweise fallen die Kosten der Entscheidung "Aktien Depot bei der Hausbank vs Aktien Depot beim Online Broker" bei ÖsterreicherInnen mindestens gleich stark ins Gewicht, weil ein Aktien Depot bei der Hausbank bedeutend teurer ist.
Somit kann es also sein, dass ein günstigerer und "nicht-nachhaltiger" ETFs mit österreichischem Hausbank-Broker teurer ist als ein nachhaltiger ETF bei einem günstigen österreichischem Online Broker.