Im Unterschied zu anderen EU-Ländern werden sogar thesaurierende ETFs laufend jährlich besteuert. Dies kann unter Umständen ein Problem darstellen.
Du hast bereits seit längerem einen ETF und vielleicht sogar einen automatisierten Sparplan. Richtig nice, denn somit baust du dir langfristig Vermögen auf.
Vor allem thesaurierende ETFs sind besonders nice, weil hier die Erträge (Dividenden der einzelnen Unternehmen, welche der ETF enthält) jedes Jahr gesammelt und automatisch reinvestiert werden.
Es fallen bei thesaurierenden ETFs also keine Erträge an und daher sollte es ja kein Problem sein, wenn man die nächsten 10 Jahre nicht ins Aktienportfolio schaut, oder?
Blöd nur, dass für österreichische InvestorInnen trotzdem Steuern anfallen können. WHAT?
Leider nein, denn in Österreich kommt es vor, dass man jedes Jahr einen Teil der ETFs (ausschüttend als auch thesaurierend) besteuern muss.
Ja - Klingt komisch, ist aber so.
Da die Versteuerung bei uns anders als in Deutschland geregelt ist und viele Finanzblogger aus Deutschland kommen, wird hierüber wenig gesprochen. Die Steuer kann beim ersten Mal sehr erschreckend wirken und man sollte hierüber Bescheid wissen.
Vermutlich deswegen, weil der Staat dadurch regelmäßig Steuereinnahmen bekommt und auf diese nicht 40 Jahre oder länger warten muss. Super für den Staat, aber zach für die AnlegerInnen.
Wenn du ohnehin einen Broker hast, welcher dir keine Gebühren für dein Cash Konto verrechnet und du ohnehin immer genügend Geld auf deinem Verrechnungskonto (auch Cashkonto genannt) kann dir dieses Problem relativ egal sein.
Du musst nur aufpassen, dass du immer genügend Geld auf deinem Konto hast.
Wenn du jedoch bei Online Brokern wie Flatex.at bist, dann solltest du nun genau aufpassen.
Flatex.at* verrechnet (wie die meisten anderen Banken) eine Gebühr, wenn das Cash Konto (=Verrechnungskonto) im Minus ist. Da die Versteuerung der ETFs jedoch sofort (ohne Vorwarnung) abezogen wird und man im Vorhinein nicht den genauen Betrag kennt, kann das Konto also ins Minus rutschen.
Ich halte Flatex.at für den besten Broker in Österreich, aber leider gibt es keine Möglichkeit, wie man einen negativen Betrag "automatisch" ausgleichen kann.
Natürlich musst du Steuern zahlen, daran führt nix daran vorbei. Du kannst dich jedoch auf die jährlich anstehende Zahlung "vorbereiten" und während dieses Zeitraums zumindest alle paar Tage dein Depot checken ob eine Steuer abgezogen wurde. Normalerweise empfiehlt sich, dass man aufgrund der Schwankungen besonders am Anfang so selten wie möglich das Aktiendepot checkt, hier sollte man jedoch eine Ausnahme machen und in dem bekannten Zeitraum regelmäßiger nachsehen ob Steuern verbucht wurden.
Dies erkennst du daran, dass Flatex deinem Cashkonto Geld abbucht und du eine neue Nachricht im Flatex Postkasten hast.
Zusätzlich kannst du während dieser Zeit einen ungefähr geschätzten Betrag (z.B.: ungefähr so viel wie das Jahr davor) auf dein Flatex Cash Konto einzahlen. Somit vermeidest du, dass dein Konto ins Minus gerät und du höhere Gebühren zahlen musst.
Man kann bei Flatex.at auch ein Lastschriftmandat hinterlegen (siehe hier auf der Website; Formular "SEPA Lastschriftmandat"). Dieses Lastschriftmandat kann dafür verwendet werden, um bei Sparplänen den passenden Betrag immer genau abzubuchen.
Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden, dass das Lastschriftmandat einen negativen Kontostand ausgleicht
Man muss also manuell Geld von zb. dem Gehaltskonto überweisen, wenn das Flatex Cash Konto ins Minus schlittert.
Such dir die ISIN Nummer deines ETFs und suche diesen im Meldefonds Register der Österreichischen Kontrollbank. Hier sind alle ETFs hinterlegt, welche in Österreich vertrieben und somit korrekt besteuert werden.
Zu diesem Register gelangst du über diesen Link.
Sobald du deinen ETF gefunden hast, kannst du die Detailinfos öffnen.
Nachdem du die Detailansicht geöffnet hast, musst du nun lediglich auf "Übersicht erfolgter Meldungen" klicken. Nun gelangst du zu einer Übersicht, wann bei deinem ETF die Jahresmeldung vorliegt.
Üblicherweise reicht der ETF Emittent (also der Anbieter des ETFs) wenige Tage nach dem Meldedatum die Informationen an Flatex.at, dieser Verbuchen dann die Steuerschuld entsprechend.
Du kennst nun das Meldedatum für die Jahresmeldung deines ETFs - jetzt musst du dir diesen Tag nur mehr im Kalender eintragen und während dieses Zeitraums öfter (zb. täglich, alle 2-3 Tage) in dein Portfolio schauen. Sobald die Steuerzahlung eingelangt ist, kannst du Geld überweisen, um wieder einen Kontostand von 0€ zu haben (und somit Gebühren zu sparen).
Ich verwende selber Flatex als Online Broker - so sieht mein Schritt für Schritt Plan üblicherweise aus:
Diese Schritte wiederhole ich bei jedem meiner ETFs einmal im Jahr - kommt also sehr selten vor und ist wenig Arbeit. Wichtig hierbei ist lediglich, dass man sich sofort beim ETF Kauf darüber informiert und auch einen Geldpolster für solche Situationen hat.
Aktien sind super für den Vermögensaufbau und mit extrem wenig Arbeit verbunden. Viel weniger als bei Vermögenswerten wie z.B.: Immobilien. Österreichische InvestorInnen sollten jedoch beim Kauf eines ETFs immer im Hinterkopf behalten, dass hierfür jährlich Steuern anfallen können. Man muss sich also einige wenige Tage im Jahr wirklich um das Portfolio kümmern - der Aufwand ist also wirklich überschaubar.
Üblicherweise bunkert man auf dem Cash Konto kein Geld und kann deswegen durch so eine Steuerzahlung ins Minus rutschen. Wenn dies mit einem geringen Betrag für ein paar Tage passiert, geht die Welt nicht unter - schon klar. Dann belaufen sich die Mehrkosten vermutlich auf einige wenige Euro. Aber um unnötige Kosten einzusparen macht es sicherlich Sinn, dass man sich auf diese Besteuerung "vorbereitet" und sich diesen Zeitraum im Kalender markiert. Diesen kann man mit Hilfe der Österreichischen Kontrollbank herausfinden. Wie das geht zeige ich dir in den Screenshots.
Ich bin kein Steuerberater und habe hier keine fachliche Expertise. Dieser Blogartikel soll lediglich die Problematik mit der Besteuerung aufzeigen und dir meinen pragmatischen Lösungsansatz für dieses Steuer-Problem erklären. Falls dich dieses Thema genauer interessiert, empfehle ich dir diesen Artikel von Andreas (Broker-Test.at) - dort wird die Thematik detaillierter erklärt.Informationsstand: Sommer 2024
Ja, leider! Aber nur vorerst! Denn dieser Blog ist noch im Aufbau. Es kommen aber laufend Inhalte dazu - versprochen!
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